Weihnachten und Nächstenliebe: Was wir von einem Obdachlosen lernen können
Wie ein Obdachloser in Stuttgart zum Weihnachtsengel für alleinerziehende Mütter wurde und was wir davon lernen können. Ein Text über grenzenlose Nächstenliebe, wie die Welt sie braucht.

von Marek Steinbach
Marek ist der GenZ-Redakteur bei Frinton. Die Zukunft "spürt" er wie kein anderer. Er schreibt über gesellschaftliche Veränderungen, Umwelt, Lifestyle-Themen oder auch Religion.
- Ein Akt der Nächstenliebe: Was ist geschehen?
- Was können wir von Schwalbe lernen?
- Großzügigkeit, Verzicht und Engagement: Worauf es im Leben wirklich ankommt
- Wie man selbst die Welt ein bisschen besser machen kann
- Redaktionsfazit
TL;DR: Ein obdachloser Mann wird für eine alleinerziehende Mutter zum Weihnachtsengel. Und erinnert damit an die bedingungslose Großzügigkeit der armen Witwe aus dem Lukasevangelium. Ein Mannsein, das es nicht oft auf TikTok, Snapchat oder Instagram zu sehen gibt! Aber eine reale Weihnachtsgeschichte, die mitten in das Herz unserer Gesellschaft trifft!
Ein Akt der Nächstenliebe: Was ist geschehen?

Er lebt vom Pfandflaschensammeln und ist obdachlos. 10 Euro am Tag reichen ihm. Mehr möchte er nicht zum Leben haben. Was er mehr hat, spart er an, um es vor Weihnachten an andere bedürftige Menschen zu spenden. In diesem Jahr war es eine alleinerziehende Mutter, die er über den Sozialdienst katholischer Frauen mit 200€ beglückte.
Die Rede ist von "Schwalbe", einem Obdachlosen Stuttgarter. Er selbst möchte anonym bleiben und auch keine weitere Hilfe annehmen, denn er habe alles zum Leben, was er brauche. Inmitten hektischer Vorweihnachtszeit beweist dieser Mann Fürsorglichkeit und Nächstenliebe. Werte, die in aller "Traditionalität" des Feierns in der Advents- und Weihnachtszeit untergehen?
Dass er obdachlos ist und selbst kaum etwas zum Leben hat, möchte Schwalbe nicht beachtet lassen. Er möchte nur das Möglichste tun, um anderen Menschen zu helfen.
Was können wir von Schwalbe lernen?

Im Neuen Testament gibt es eine Geschichte, die mir sofort in den Sinn kam, als ich von diesem Vorfall las: Jesus sah im Tempel zum Opferkasten und sah Reiche, die spendeten, aber auch eine Witwe, über die er sagte:
»Eins ist sicher, diese arme Witwe hat mehr gegeben als alle anderen. Die Reichen haben nur etwas von ihrem Überfluss abgegeben, aber diese Frau ist arm und gab alles, was sie hatte – sogar das, was sie dringend zum Leben gebraucht hätte.« (Lukas 21,3-4)
Nächstenliebe wird hier also als ein Akt der Hingabe, nicht des Überflusses bezeichnet. Echte Hilfsbereitschaft misst sich nicht am Betrag, sondern am Verhältnis zum eigenen Vermögen – und daran, ob es weh tut. Genau das ist das Handeln, das auch oft Jesus versucht, seinen Jüngern beizubringen und das er den Jüngern bei ihrer Aussendung zur Mission mit auf den Weg gibt: Seid hinsichtlich der Nächstenliebe radikal, mutig und bedingungslos.
Großzügigkeit, Verzicht und Engagement: Worauf es im Leben wirklich ankommt

Es geht nicht um den Kontostand, sondern den Mut zur Tat. Wer sich wie der Obdachlose mit Herzblut einsetzt, verändert mehr, als er denkt – und oft sich selbst gleich mit. Solche Gesten motivieren, unsere eigene Komfortzone zu verlassen und machen uns wirklich glücklich. Dieses Gefühl des Glücks ist eines, das nicht einfach vergeht, wie bei der Freude über ein gutes Weihnachtsgeschenk. Es ist an ein Erlebnis gekoppelt, das mit einer elementaren Lebenserfahrung verknüpft ist: Ich habe einem Menschen geholfen.
Der Stuttgarter Obdachlose sparte sich sein Geld vom Mund ab. Der Spendenempfänger, ein Verein für alleinerziehende Mütter, berichtet: Die 200 Euro halfen, einer Mutter das Weihnachtsessen zu sichern und der Tochter eine Winterjacke zu kaufen – konkret, sichtbar, wertvoll. Die persönliche Note: Wenn ich selbst verzichte und dafür gebe, spüre ich tiefe Dankbarkeit.
Wie man selbst die Welt ein bisschen besser machen kann
- Wahrnehmen: Wo gibt es Bedürftige in deinem Radius (z. B. Suppenküche, Sozialstation)?
- Fragen: Wer braucht was wirklich (Geld, Kleidung, Gespräche)?
- Handeln: Kleine Spende, Zeit schenken, mit anpacken und mithelfen!
Wir sprechen hier bewusst nicht groß über klassische Geldspendenmöglichkeiten, denn meist werden diese nur zu Steuervorteilen genutzt und haben wenig mit Nächstenliebe zu tun. Nächstenliebe beinhaltet, dass man am Nächsten interessiert ist.
Redaktionsfazit
Oft braucht es nur einen Menschen mit Herz, der mit kleinen Dingen, das Große besser macht. Der Stuttgarter Obdachlose lehrt uns weit mehr als jede Weihnachtsfrömmigkeit: Gutes tun aus Nächstenliebe, heißt, die Welt ein kleines bisschen besser zu machen und damit seine Nächsten anzustecken! Also – jetzt Newsletter abonnieren und gemeinsam mehr bewegen.
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